18. Jahrhundert: Schokoladenmädchen (ca. 1745)

Frühjahr 2017


Nach dem Gemälde "La Belle Chocolatière" (das schöne Schokoladenmädchen) von Jean-Etienne Liotard aus der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden.

Im Gegensatz zur offiziellen Hofkleidung (Robe á la francaise) entwickelte sich im Laufe des 18. Jahrhunderts eine einfachere Form der Kleidung, die von England beeinflusst war (Robe á l´anglaise). Dieses Kleid für ein Dienstmädchen - das den Herrschaften die heisse Schokolade serviert - besteht aus einem geschlossenen Oberteil mit Schösschen, und einem schlichten Rock mit zwei Unterröcken und "Weiberspeck", einer Hüftrolle, die die Hüfte aufbauscht und dadurch die Taille schmaler wirken lässt. Dazu gehört eine Schürze, und ein Fichu (Dreieckstuch), das die Schultern und den Ausschnitt bedeckt.

Das Oberteil ist aus Dupionseide gefertigt, die Röcke aus Leinen. Darunter wurde eine Korsage getragen mit einem weiten, knielangen Unterhemd. Die Korsagestäbchen sind moderne Technik: Stahlfedern. Ehemals wurden sie aus " Fischbein" angefertigt, was weder mit Fisch noch mit Knochen zu tun hat - es waren Barten vom Wal.